Entschluss halten
Wie reagieren Sie bei einem Rückfall zum Spielverhalten? Wichtig ist es sich nicht davon demotivieren zu lassen, aber gleichzeitig die Unterbrechung als Warnsignal zu sehen. Das Beratungsprogramm „Check Out“ unterstützt Sie in dieser schwierigen Phase.
Was ist zu tun bei einem Rückfall?
Wenn Sie trotz aller guten Absichten wieder gespielt haben, ist es für den weiteren Erfolg Ihres "Projekts Spielfrei" entscheidend, wie Sie auf diesen Rückfall reagieren. So hilft es zum einen nicht, eine ungewollte Glücksspielteilnahme als Katastrophe oder als Zeichen für persönliches Scheitern zu betrachten (gerade, wenn Sie es zuvor schon geschafft haben, Ihr Spielverhalten zu kontrollieren!), denn dies führt in der Regel zur Resignation und zur Aufgabe ihres Ziels.
Andererseits sollten Sie einen Rückfall nicht herunterspielen! Es wäre absolut falsch zu denken, dass Sie wieder die Kontrolle über das Spiel haben und Ihre Glücksspielsucht überwunden haben. Glücksspielsüchtige Menschen bleiben in aller Regel auch viele Jahre nach ihrem Spielstopp anfällig für die Sucht und gehen ein hohes Risiko ein, in ihr altes Spielverhalten zurückzufallen, wenn Sie wieder spielen.
Betrachten Sie den Rückfall als Warnsignal, dass Ihr Plan zur Kontrolle Ihres Spielverhaltens noch verbesserungsbedürftig ist. Um weitere Rückfälle zu vermeiden, sollten Sie versuchen, der Ursache dafür auf den Grund zu gehen und überlegen, wie Sie hiermit zukünftig umgehen können - erweitern Sie hierfür Ihre Liste Stolpersteine und Alternativen.
Auch wenn Sie sich womöglich schämen, empfehlen wir Ihnen, sich sofort an Ihre Vertrauensperson(en) zu wenden, um mit diesen zusammen die Ursachen und mögliche Auswege zu besprechen. Im Beratungsprogramm nutzen Sie bitte die entsprechende Übung, damit Ihnen Ihre Beraterin hierauf eine detaillierte Rückmeldung geben kann.
Ausblick
Gerade in den ersten Monaten nach Ihrem Spielstopp ist die Gefahr rückfällig zu werden, besonders groß - eingefahrene Verhaltensweisen und Denkmuster behalten noch eine ganze Weile ihre starke Macht. Dazu kommt, dass alltägliche Probleme und Herausforderungen, mit denen man beim Spielen nicht konfrontiert war, nach einigen Wochen wieder mehr und mehr in den Vordergrund treten. Dies ist ein ganz normaler Prozess.
Seien Sie also auf die Schwierigkeiten vorbereitet, die Ihnen in der nächsten Zeit begegnen werden. Ihre Teilnahme am Beratungsprogramm bzw. das Durcharbeiten dieser Informationen sind ein guter Anfang. Der weitere Erfolg ihres "Projekts Spielfrei" hängt davon ab, wie gut Sie das neu Erlernte im Alltag anwenden. Es geht also auch weiterhin darum, dass Sie ...
- sich vergegenwärtigen, dass man beim Spielen auf Dauer nur verlieren kann.
- Ihre persönlichen "Stolpersteine" erkennen und Gegenstrategien entwickeln, wie Sie am besten auf diese reagieren.
- Ihre neu gewonnene Freizeit mit Aktivitäten gefüllt haben, die Sie vom Spielen ablenken und Sie bei der Alltagsbewältigung unterstützen.
- Ihre Spielschulden aktiv angehen.
- in Kontakt mit anderen bleiben und sich mit diesen über die Probleme und Herausforderungen austauschen. Selbsthilfegruppen sind hierfür besonders geeignet.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich zeigen, dass Ihr Plan an der einen oder anderen Stelle noch verbesserungswürdig ist. Dies ist vollkommen normal und kein Grund, Ihr Vorhaben in Frage zu stellen. Betrachten Sie es somit als das, was es ist: Ein Lernprozess, der immer wieder neu angepasst werden muss. Daher sollten Sie auch in den folgenden Monaten stets darauf achten, immer weiter an ihren Strategien zu feilen, sodass Glücksspiele einen immer geringeren Stellenwert in Ihrem Leben haben.
Bleiben Sie bei Ihrem Vorhaben und denken Sie immer an Ihr Ziel, nicht zu spielen!